Arten des Monats Juni: Der Saat-Mohn und seine Doppelgänger

Der Juni ist immer eine gute Zeit, um nach Ackerunkräutern zu schauen. Im Moment fällt vor allem der Mohn ins Auge! Beim fotografieren ist es wichtig, dass man die Behaarung der oberen Stängelhälfte gut erkennt, so lässt sich der Klatsch-Mohn am einfachsten vom Saat-Mohn unterscheiden. Aber Mohn ist doch recht häufig, warum danach schauen? Der Saat-Mohn hat zwei Doppelgänger, den Verkannten Mohn und den Gelbmilchenden Mohn. Die Unterscheidung gelingt tatsächlich am besten anhand des Milchsaftes, der aus verletzten Pflanzen austritt und sich entweder direkt an der Luft oder erst nach Ausstreichen auf ein Blatt Papier verfärbt! Worauf es ankommt, sieht man hier: http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Mohngewaechse/dubium.htm#Mohn%20Verkannter
Die Verbreitung der einzelnen Arten in Hessen ist bislang nicht hinreichend bekannt. Wer Lust kann sich ja für die nächsten Touren mal ein Blatt Papier einstecken und auf Mohn-Suche gehen. Die findet man übrigens nicht nur auf Äckern sondern auch auf Brachen und Ruderalstellen.
Recht neu ist, dass auch der aus Gärten bekannte Türkische Mohn öfter mal verwildert gefunden wird.
Und besonders freuen kann man sich, wenn man den inzwischen selten gewordenen Sand-Mohn findet! Dieser wächst bevorzugt auf sandigen Äckern, kommt aber auch manchmal auf Bahnflächen und Brachen vor.
Auch beim Mohn gibt es allerhand zu entdecken!
Euer Zebra

Posted on 31 May, 2022 10:53 by zebra1193 zebra1193

Comments

Wobei es von Papaver lecoqii keinen Nachweis aus Hessen gibt. Dafür aber aus der bayerischen Rhön.
Papaver dubium und confine kann man aber auch anhand der Kapsel gut unterscheiden. Übrigens auch phänologisch. P. dubium blüht zwei Wochen nach confine.

Posted by arthur_haendler almost 2 years ago

Danke für die wertvollen Ergänzungen! Ich bin gespannt, ob es der Community gelingen wird, Papver lecoqii in Hessen sicher nachzuweisen! Wenn mit vielen Augen genauer hingeschaut wird, klappt es ja vielleicht…

Posted by zebra1193 almost 2 years ago

Ergänzend dazu: Eine Angabe konnte ich jetzt doch für lecoqii finden:

Papaver lecoqii LAMOTTE: 6117/41, 6118/ 11; der Gelbmilchende Mohn , in der
Standardartenliste der BRD (WISSKIRCHEN und HAEUPLER 1998) als Unterart von
P dubium geführt, wurde am 12.6. 2001 nahe der L 3303 nördlich von Pfungstadt im
Kiefernwald und am 15.6.1997 am Rande eines Ackers an der Jägertorstraße in
Darmstadt- Kranichstein gefunden. Soweit erkennbar handelte es sich in beiden
Fällen um Einzelvorkommen.
Die Funde sollen deswegen hier mitgeteilt werden, um den derzeit geringen
Kenntnisstand zur Verbreitung dieser Sippe zu ergänzen. Bislang war P. lecoqii nicht
im Gebiet bekannt, die Art war möglicherweise übersehen worden.

Posted by arthur_haendler almost 2 years ago

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